Der Bundestagsabgeordnete und Drogenbeauftragte der Bundesregierung Hendrick Streeck hatte kürzlich geäußert, dass besonders alte Menschen nicht mehr in jedem Fall Anspruch auf teure Medikamente haben sollen. Die Senioren Union nimmt diese Äußerung eines CDU – Politikers mit großem Befremden zur Kenntnis und lehnt diese ungeheuerliche Altersdiskriminierung entschieden ab.
Für die Senioren Union steht fest: Das Alter eines Menschen darf niemals ein Kriterium dafür sein, ob eine medizinische Behandlung oder ein Medikament verordnet wird. Maßgeblich kann und darf alleine nur die ärztliche Entscheidung im Einzelfall sein – unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitsverlaufs, der Erfolgsaussichten und des ausdrücklichen Willens der Patientinnen oder des Patienten.
Wir dürfen in Deutschland niemals dahin kommen, dass über den Wert eines Lebens nach seinem wirtschaftlichen Nutzen entschieden wird. Es darf keine Rolle spielen, ob jemand 40 oder 100 Jahre alt ist. Jeder Mensch hat denselben Anspruch auf eine bestmögliche medizinische Versorgung, ohne Wenn und Aber.
Wenn eine unnötige oder gar schädliche Medikation vorgenommen wird, ist das einzig und alleine der Fehler des jeweils behandelnden Arztes. Der Patient hat jederzeit die Möglichkeit, Medikamente abzulehnen. Die Senioren Union warnt eindringlich davor, ökonomische Überlegungen über ethische Grundsätze zu stellen. Das Gesundheitswesen darf niemals wirtschaftlichen Aspekten untergeordnet werden. Ein solidarisches Gesundheitssystem zeichnet sich gerade dadurch aus, dass es Schwächere und Hochbetagte schützt anstatt ihnen Behandlungen zu verwehren. Die Diskussion über Effizienz im Gesundheitswesen ist notwendig, darf aber nicht zu einer Relativierung des Lebensrechts alter Menschen führen.
„Medizinische Entscheidungen gehören ausschließlich in die Hände von Ärztinnen und Ärzten und nicht in die von Kostenträgern oder Politikern, die nach Einsparmöglichkeiten suchen“ führt hierzu der Bundesvorsitzende der Senioren Union Hubert Hüppe aus. Die Senioren Union fordert den Respekt vor der Würde eines jeden einzelnen Menschen, unabhängig von seinem Alter, sozialen Stand oder Gesundheitszustand zur Leitlinie aller politischen Entscheidungen im Gesundheitswesen zu machen.
