Volles Haus bei unserer Veranstaltung zum Thema „Glück im Alter“ im Bildungsunternehmen Jordan in Fulda mit Prof. Dr. Ernst Fritz Schubert. Die Besucher waren gespannt auf das was sie erwarten würden, denn eigentlich ist das Thema „Glück“ eher etwas für jüngere Zuhörer – und es war äußerst interessant und absolut kurzweilig.
Prof. Dr. Schubert stammt aus Fulda, war viele Jahre in Heidelberg als Pädagoge und Leiter einer Schule tätig. „Wenn in Schülerbefragungen die Schule schlimmer als der Gang zum Zahnarzt empfunden wird, macht das nachdenklich und zeigt, dass Schüler wenig Freude in der Schule haben“ führte er einleitend aus. „Wie kann man Wohlbefinden und Glück fördern, denn Lernen soll auch Spaß machen“, dass machte er zu seinem Betätigungsfeld. So führte er im Jahre 2007 das Schulfach „Glück“ ein und fand damit bundesweite Beachtung. Mittlerweile steht dieses Fach in mehr als 150 Schulen auf dem Unterrichtsplan und ist mittlerweile auch Bestandteil der Lehrerausbildung. So unterrichtet er dieses Fach auch im Bildungsunternehmen Jordan in Fulda.
Im Jahre 2009 wurde das Institut für Persönlichkeitsentwicklung mit dem Sitz in Heidelberg gegründet, welches seinen Namen trägt und dem er ehrenamtlich vorsteht. Es hat das Ziel, Glück und Zufriedenheit des Einzelnen und ebenso der Gesellschaft zu stärken, indem die Menschen zu ganzheitlichem Wohlbefinden verholfen werden, das Leben erspüren und sich Ziele setzen, um Herausforderungen anzunehmen.
In seinem Vortrag erklärte Schubert: Glück ist nichts Einheitliches – es muss individuell erlebt und gestaltet werden. Glück beginnt im Kopf, ist kein Zufallsprodukt und kann aktiv beeinflusst werden – gerade und auch im Alter.

Er forderte die Zuhörer auf, sich eigene Glücksmomente bewusst zu machen. „Wie erleben sie Glück ?“ Die Antworten waren vielfältig, z.B. gemeinsamer Kaffee mit Freunden oder der Familie, gemeinsames musizieren, wandern mit schönen Ausblicken oder zurückkommen aus dem Urlaub und sich wieder auf sein eigenes Bett freuen. All das kann Glücksgefühle auslösen. Entscheidend dabei ist, diese Glücksmomente selbst wahrzunehmen. Schubert machte anhand verschiedener Beispiele deutlich, wie unterschiedlich sich Glück äußern kann: kurz und intensiv, etwa bei einem bewegenden Ergebnis oder schwach, aber langanhaltend wie bei regelmäßigen Spieleabenden, Stammtischen oder stabile Freundschaften. Glückempfinden kann auch im Rückblick durch Erinnerungen und Ereignisse im eigenen Leben entstehen, an Beziehungen, Erfolge oder prägende Erfahrungen. Beziehungen, soziale Bindungen und Freundschaften, geteiltes Erleben wie hier bei der Senioren Union und vor allem Familie, das alles sind stabile Säulen für anhaltendes Wohlbefinden.

Schubert zitiert Joachim Fuchsberger, der ein Buch schrieb mit dem Titel: „Alt werden ist nichts für Feiglinge“ und unterstrich, dass Älter werden Herausforderungen mit sich bringt, die sich aber bewusst bewältigen lassen. „Wir sind mit unseren kognitiven Möglichkeiten in der Lage, diese Dinge selbst zu beeinflussen“ erläuterte Schubert. Glück entsteht dort, wo die Aufmerksamkeit auf das Gelungene gelenkt wird. Nicht auf das was fehlt, sondern das was da ist sollte in den Blick genommen werden. Schubert führt aus: „Leben heißt, Dinge tatsächlich zu erleben und sich darüber zu freuen – auch wenn die Freude manchmal zweimal ist“ und fuhr humorvoll fort: „Wenn sie kommen und wenn sie gehen“.
Nach 90 kurzweiligen und interessanten Minuten bedankte sich der Vorsitzende Karl – Josef Hahner bei Herrn Prof. Dr. Schubert für diese hervorragende Referat. Oft werden Zuhörer bei Vorträgen, die länger als 1 Stunde dauern, unruhig. Aber dieser hätte noch länger dauern können und niemandem wäre es langweilig geworden. „Sie haben es geschafft, dieses Thema mit Humor und Erfahrung zu behandeln und Anregungen zu geben, das eigene Lebensglück bewusst zu gestalten. Das hängt letztlich auch von den eigenen Ansprüchen und Erwartungen ab.
Ebenso bedankte sich der Vorsitzende beim Bildungsunternehmen Jordan, Herrn Dr. Wolfgang Dippel, der diese Veranstaltung möglich gemacht hatte.


