Covid 19 hat unser Leben fest im Griff. Das hat nicht nur Auswirkungen auf unser Alltagsgeschehen, sondern inzwischen auch auf die Entwicklung der Kriminalität. Skrupellose Trickbetrüger nutzen aktuell die Unsicherheit der Menschen wegen des Corona – Virus schamlos aus. Die Maschen der Täter sind Lügen, Tricksen, Täuschen. Dabei ist der Erfinderreichtum der Verbrecher groß. Mit betrügerischen Maschen im Internet, per Telefon oder direkt an der Haustüre versuchen Betrüger Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. Deswegen mahnen Polizei und der größte deutsche Opferhilfeverein WEISSER RING eV zur besonderen Vorsicht.

Kriminelle sind einfallsreich. Man erkennt sie nicht auf den ersten Blick, denn sie geben sich meist wohlerzogen, höflich, wortgewandt, geschickt und sehr überzeugend wenn es darum geht, durch Ablenkung und Täuschung an ihr Ziel zu gelangen und sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen sowie an Geld, Wertsachen und persönliche Daten zu gelangen. Dabei geraten immer häufiger ältere Menschen in das Visier der Kriminellen.

Gefahren lauern überall: zu Hause, unterwegs, im Internet und ebenso am Telefon.

Beispiele: Vermeintliche Handwerker stehen vor der Tür und bieten an, die Wohnung als Schutz vor dem Corona – Virus zu desinfizieren. Das Telefon klingelt und ein angeblicher Angehöriger (Enkel) benötigt dringend Geld für teure Corona – Medikamente oder erzählt von einer schwierigen finanziellen Situation, in der er sich gerade befindet, sog. Enkeltrick. Oder die online bestellten Atemschutzmasken oder Medikamente, die per Vorkasse bereits bezahlt wurden, werden nicht geliefert.

Eine neue ganz perfide Masche der Kriminellen ist ein Telefonanruf, in dem sich der Anrufer als Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde ausgibt und Sie bittet, zusammen mit den im Haushalt lebenden Mitbewohnern zu einem bestimmten Termin beim Gesundheitsamt zu erscheinen um z.B. Impfmodalitäten zu besprechen. Ziel des Anrufes ist, Sie aus der Wohnung zu locken um dann ungestört einbrechen zu können.

Die Polizei hat in letzter Zeit häufig in den Medien auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Auch der WEISSE RING weist in verschiedenen Medien auf die Gefahren hin. Leider erreichen uns immer wieder Meldungen über Vorfälle, bei denen Trickbetrüger erfolgreich waren. Vorsicht und Skepsis sind angebracht.

Wir raten daher: Unbekannte nicht in die Wohnung lassen, auch wenn sie sich als Polizisten, Handwerker oder Mitarbeiter von Behörden oder anderen Institutionen ausgeben. Vergewissern Sie sich, dass alles seine Richtigkeit hat ggfs. durch einen Anruf bei der entsprechenden Institution oder Nachfrage bei der Polizei unter der Notrufnummer 110. Vorsicht: Auch Dienstausweise können gefälscht sein. Tätigen Sie den Anruf ausschließlich selbst über Ihr eigenes Telefon, denn ein Betrüger würde einen solchen Anruf manipulieren.

In letzter Zeit sind auch Fälle aufgetreten, in denen sich vermeintliche Mediziner telefonisch melden und erklären ähnlich wie beim Enkeltrick, dass ein Enkel oder naher Verwandter sich lebensgefährlich mit Corona infiziert habe und hier nur noch ein nicht in Deutschland erhältliches Medikament aus den USA, welches auch Donald Trump geholfen habe, sein Leben rettet. Man habe einige wenige Dosierungen zur Verfügung, aber die Krankenkassen übernehmen hierfür nicht die Kosten für den Impfstoff von mehreren Tausend EURO. Jemand könne vorbeikommen und das Geld abholen, damit das Medikament oder die Impfung schnell verabreicht werden können und somit das Leben des Erkrankten gerettet wird. Mit diesem Trickbetrug war man in den letzten Wochen bundesweit erfolgreich. In einem solchen Fall, bitte sofort die Polizei einschalten und Notruf 110 wählen.

Auch Mails oder Anrufe mit dem Versprechen eines Gewinnes sind mit äußerster Vorsicht zu begegnen, insbesondere dann, wenn für den Erhalt des Gewinnes Gegenleistungen zu erbringen sind. Prüfen Sie, ob Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben, denn nur wer teilnimmt kann auch gewinnen. Deshalb: Niemals Geld ausgeben um einen Gewinn zu erhalten.

Vorsicht auch bei vermeintlichen Mails von Banken oder Sparkassen, auch von PayPal, Amazon u.a. Anbietern, die Sie zum Datenabgleich auffordern und Kontodaten abfragen. Diese Mails sehen täuschend echt aus und sind kaum als Fälschung zu erkennen. Ziel der Gauner ist es, Kontozugangsdaten, Passwörter, PINs, Kreditkartendaten und andere sensible Daten zu sammeln und zu missbrauchen, um z.B Ihr Konto zu plündern. Banken würden solche Daten nie per E-Mail abfragen. Auch hier empfehlen wir, sich ggfs. über Rückruf zu vergewissern.

Kriminelle sind oft auch mit der Masche des sog. falschen Polizeibeamten erfolgreich. Ein Anrufer gibt sich als Mitarbeiter der Polizei aus und behauptet, dass der/die Angerufene ins Visier von Einbrechern geraten sei. Er erkundigt sich nach Wertsachen oder Bargeld, auf die es die vermeintlichen Täter abgesehen haben. Die Polizei wird Geld und Wertsachen sicher verwahren und schützen. Ein Polizeibeamter kommt deshalb vorbei um alles in Empfang zu nehmen und in Sicherheit zu bringen. Mit dieser Masche sind die Betroffenen, überwiegend Senioren, um ehebliche Summen gebracht worden. Wichtig: Niemals Anrufern Auskunft über die eigenen persönlichen und finanziellen Verhältnisse geben. Es handelt sich um organisierte Kriminalität. Die Täter agieren nicht alleine, sondern als Gruppe mit unterschiedlichen Aufgaben. Einer ist für die Akquise zuständig, ein anderer ruft an und wieder ein anderer holt ab.

Seien Sie immer vorsichtig und misstrauisch. Legen Sie auf und schalten Sie, wenn Sie Zweifel haben, sofort die Polizei unter der Ruf Nr. 110 ein. Nur so ist es möglich, den Tätern auf die Spur zu kommen.

Informieren Sie sich bitte auch auf der Internetseite der Polizeidirektion Fulda unter: www.auf-zack.de.

Wir beabsichtigen, sobald es die Pandemielage wieder zulässt, in Zusammenarbeit mit dem WEISSEN RING zu dem Thema „Senioren im Visier Krimineller“ Informationsveranstaltungen durchzuführen um Sie über die zuvor geschilderten Maschen und Tricks der Kriminellen zu informieren und wie Sie sich davor schützen können. Die Termine werden auf unserer Internetseite rechtzeitig bekannt gegeben.