Der Besuch eines Klosters und der Blick hinter Klostermauern ist ein interessantes Erlebnis. So besuchten rd. 25 Mitglieder der Senioren Union Fulda vor Kurzem das Franziskanerkloster am Frauenberg und informierten sich.
Begrüßt wurden wir von Pater Cornelius auf der Terrasse des Café Flora mit tollem Blick über Fulda in die Rhön. Zur Geschichte des Klosters und des Frauenbergs erzählte er, dass schon Bonifatius, wenn er in Fulda weilte, den Frauenberg aufsuchte um dort zu beten.
1237 kamen die ersten Franziskaner nach Fulda. Sie siedelten in der Innenstadt nahe der heutigen Stadtpfarrkirche an. Dort blieben sie fast 300 Jahre. Im Jahre 1623 übergab der Fürstabt Johann Bernhard Schenk von Schweinsberg das in den Bauernkriegen verwüstete und seinerzeit leerstehende Anwesen am Frauenberg den Franziskanern. In der Überlassungsurkunde wurde geschrieben „bis sich etwas Besseres findet“.
Die Gebäude wurden durch die Franziskaner hergerichtet und man zog auf den Frauenberg um. Im Jahre 1757 wurden Kloster und Kirche durch einen Brand zerstört. Der Franziskanerbruder Kornelius Schmitt baute es wieder neu. Der Kulturkampf im Jahre 1875 hatte zur Folge, dass das Kloster aufgehoben wurde, sodass zahlreiche Brüder in die USA gingen. Auch den Nazis war das Kloster ein Dorn im Auge und sie schlossen es im Jahre 1940 erneut. Erst nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1945 kehrten die Brüder zurück auf den Frauenberg.
Bis zum Jahre 2010 war der Frauenberg das Provinzialat der Thüringischen Provinzverwaltung mit Archiv, Missionsprokur, Provinzbibliothek und Pflegestation. In 2010 fand eine Vereinigung der vier deutschen Franziskanerprovinzen statt.
Zur Zeit weilen am Frauenberg noch 6 Brüder. Die finanziellen Möglichkeiten zwingen das Kloster nach neuen Wegen zu suchen, Partner zu finden, um das sehr schöne Anwesen Klostergebäude, Klostergarten und Kirche zu erhalten. Gemeinsam mit der Bürgerstiftung Antonius soll der Frauenberg als geistlicher Ort erhalten und gestaltet werden. Die Brüder bieten dort Gastfreundschaft für Menschen, die Stille und Einkehr suchen, an. So kann man dort stille Tage oder Einzelexerzitien verbringen. Ebenso gibt es eine Notschlafstätte für Menschen, die kurzfristig für einen kurzen Zeitraum eine Unterkunft benötigen.
Neben der Klosterkirche befindet sich der weitläufige Klostergarten aus der Barockzeit, aus der auch die gesamte Klosteranlage besteht. Er ist öffentlich zugänglich. Seit dem Jahre 2017 wird dieser in Kooperation mit dem „Antonius Netzwerk Mensch“ vom Team der „Antonius-Gärtner“ liebevoll gepflegt und erhalten.
Die Führung durch das Haus führte durch die barocke Kirche, auf die Empore mit Orgel mit Erläuterungen durch Pater Cornelius.
In der Klosterkirch Auf der Empore
Nach der rd 90 minütigen Führung genossen wir bei herrlichem Wetter im Klostercafé Flora bei Kaffee und Kuchen den Blick über unsere schöne Stadt bis hinein in die Rhön. Der Vorsitzende Karl – Josef Hahner dankte Herrn Pater Cornelius für die sehr informative und interessante Führung und wünschte dem Kloster, dass es uns trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, auf Dauer erhalten bleibt, denn es gehört zu Fuldas DNA.
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