Über Wladimir Putins Privatleben ist kaum etwas bekannt. Weder über seine Herkunft, noch über sein Vermögen (siehe auch vorhergehenden Beitrag) und kaum etwas über seine Familie. Über ihn gibt es Mythen und Gerüchte – aber so Genaues weiß man nicht, ist alles Spekulation. In den letzten Jahren kamen immer wieder Gerüchte auf, dass er seine leibliche Mutter und sein Alter verleugnet. Fakt ist: Es fehlen wieder mal Beweise, er hat seine eigene Sichtweise und viele die sich mit diesem Fall beschäftigt haben, haben das nicht überlebt.

Kurz vor dem 70. Jahrestag des Kriegsendes erzählte Wladimir Putin von seinen Eltern. Sein Vater kämpfte in der Marine gegen die Deutschen, seine Mutter, Fabrikarbeiterin, hat die Belagerung Leningrads von September 1941 bis Januar 1944 überlebt. Putins Großvater väterlicherseits, Spiridon Iwanowitsch Putin, war laut Putins Angaben Koch von Lenin und Stalin. Er wurde durch seinen kommunistischen Vater streng erzogen. Seine Mutter ließ ihn früh heimlich taufen, ohne dem Vater etwas davon zu sagen. Putin hat angeblich noch zwei ältere Brüder, die im Kindesalter verstarben.

Putin schrieb im Mai 2015 in einem Artikel der FAZ, dass während des Zweiten Weltkrieges bei der Belagerung Leningrads seine Mutter schwer erkrankte. Sanitäter wollten sie mitnehmen weil sie glaubten, sie sterbe bald. Sein Vater hielt die Sanitäter auf und pflegte seine Frau, bis sie gesund war. Sie verstarb 1999, sein Vater Ende 1998.

Es bestehen allerdings große Zweifel, dass die beiden tatsächlich Putins leibliche Eltern waren. Diverse Journalisten, unter anderem auch der deutsche Journalist Steffen Dobbert der „Zeit“, berichteten unglaubliches. Eine in 1926 geborene Georgierin namens Vera Putina behauptet, die leibliche Mutter von Putin zu sein. Ihr „Wowa“, wie sie den Jungen nannte, sei am 7. Oktober 1950 unehelich zur Welt gekommen. Der Vater des Kindes war bereits verheiratet und lernte seinen Sohn angeblich nie kennen. Vera Putina heiratete ein paar Jahre später und ihr Mann akzeptierte seinen Stiefsohn nicht. „Wowa“ wuchs daher bei seinen Großeltern auf. Diese gaben ihn, neunjährig, an ein kinderloses Paar weiter, mit dem sie weitläufig verwandt waren: An Wladimir Spiridonowitsch Putin und Maria Iwanowa Putina. Sie gelten offiziell als die leiblichen Eltern. Laut Vera Putina zogen die beiden mit dem Jungen nach Leningrad, meldeten ihn bei den Behörden an und ließen dabei die Geburtsurkunde ändern.

Vera Putina hat diese Geschichte im Jahre 2000 einem Tschetschenen namens Rustam Daudow, der damals in der tschetschnischen Repräsentanz in Tiflis arbeitete, erzählt. Ein russischer Journalist, dem Daudow das Video mit Putinas Aussagen übergeben wollte, starb auf dem Weg nach Tiflis. Sein Flugzeug stürzte kurz nach dem Start in Moskau ab. Ein italienischer Journalist, dem Daudow eine Kopie der Videoaufnahmen übergab, wurde im Oktober 2000 ermordet. Drei Jahre später wurde in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ein Rustam Daudow erschossen – es handelte sich bei ihm allerdings um einen Namensvetter – es war eine Verwechslung.

Die drei Morde sind allerdings nicht die einzigen Merkwürdigkeiten in dieser Geschichte. Der Journalist der Zeit, Steffen Dobbert, suchte Vera Putina noch einmal in einem Dorf in der Nähe von Tiflis auf. Eine ihrer Töchter verhinderte, dass er mit ihr sprechen konnte. „Sie darf nichts mehr erzählen. Man hat ihr verboten, mit Journalisten zu sprechen“ sagte die Tochter, möglicherweise Putins Halbschwester. Die Tochter erzählte weiter, dass vor einiger Zeit zwei Männer und zwei Frauen gekommen sind und ihrer Mutter Blut abgenommen haben, Sie war sich sicher, dass diese vom russischen Geheimdienst waren. Gehört habe sie nie wieder von ihnen. Auch ohne diesen Bluttest ist ihre Tochter davon überzeugt, dass die Geschichte ihrer Mutter stimmt. „Niemand hier zweifelt daran, dass Wladimir Putin der Sohn unserer Mutter ist“.

Diese Geschichte ist seit vielen Jahren im Umlauf, aber es fehlt bis heute jeder Beweis. Putin sieht in ihr eine wilde Verschwörungstheorie. Danach hätten einige kaukasische Geheimdienstler großes Interesse daran gehabt, die erste Präsidentenwahl Putins zu verhindern. Dies könne am besten gelingen, indem sie angebliche Lügen in Putins Lebenslauf aufdecken, denn Putin hätte die Wahl nie gewonnen wenn damals bekannt gewesen wäre, dass er ein uneheliches Kind ist, welches nicht mal in Russland aufwuchs sondern in Georgien. Wahrscheinlich hätte er mit dieser Familiengeschichte nicht mal beim KGB landen können.

Vera Putina wurde eingeschüchtert. Aber es deutet vieles darauf hin, dass es sich so tatsächlich verhält. Warum der Bluttest? Auch Aussagen von der bettelarmen alten Dame wie: „Ich bedaure, dass ich seine Mutter bin, er verhält sich grausam“ blieben ohne nennenswerte Konsequenzen für sie. Vera Putina hat überlebt, nicht so die beiden Journalisten – und der Dritte ist nur durch eine Verwechslung verschont geblieben, er lebt jetzt unbekannt im Westen. Aber seine eigene Mutter umbringen? Da hatte der sonst so skrupellose Despot wahrscheinlich doch Skrupel. Dafür sind Männer im Dorf aufgetaucht und haben ihr unmissverständlich deutlich gemacht, über dieses Thema besser nicht zu reden. Auch die Nachbarn im Ort wurden dazu angehalten. Die Tochter vermutet auch hier den Geheimdienst.

Es gibt kaum Fotos aus Putins Jugend, diese sind verschwunden und die wenigen, die es gibt, lassen keine Hinweise darauf zu, welche Geschichte nun stimmt. Aber die zuvor genannten Todesfälle im Zusammenhang mit den Recherchen, sowie der Besuch der Männer und Frauen, die der alten Frau Blut abnahmen, können durchaus ein Indiz dafür sein, dass diese Geschichte stimmt.

Putin absolvierte lt. Wikipedia zunächst ein Jura Studium an der Universität Leningrad. Von 1975 bis 1982 war er KGB-Offizier in der Auslandspionage. Von 1984 bis 1985 besuchte er die Hochschule der KGB in Moskau. Ab 1985 war er in der DDR tätig, vorwiegend in Dresden. Hier lernte er Deutsch. Er stieg zum Major auf. 1990 wurde er in die Sowjetunion zurückbeordert. 1991 wurde er Leiter des städtischen Komitees für Außenbeziehungen und 1992 zu einem der Vizebürgermeister von St. Petersburg ernannt. Im selben Jahr gab es erstmals Gerüchte wegen Unregelmäßigkeiten, die Untersuchungen verliefen ergebnislos. 1994 stieg er zum ersten Vizebürgermeister von St. Petersburg auf. Im August 1996 wurde er stellvertretender Leiter der Kreml-Liegenschaftsverwaltung, im März 1997 stellvertretender Kanzleileiter des Präsidenten Boris Jelzin und im Mai 1998 rückte er zum Vize-Chef der Präsidialverwaltung auf. Von Juli 1998 bis August 1999 wurde er Direktor des Inlandsgeheimdienstes und ab März 1999 Sekretär der Russischen Föderation. Am 9. August ernannte Boris Jelzin Putin zum Ministerpräsidenten. Als Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, übernahm Putin verfassungsgemäß die Amtsgeschäfte. Bei den Präsidentschaftswahlen am 26. März 2000 wurde Putin im ersten Wahlgang mit 52,9 % gewählt.

Seine Geschichte sowie sein Privatleben ist seit langem um wilde Gerüchte umgeben (siehe auch unseren Beitrag über das Vermögen von Putin). Von 1983 bis 2013 war Putin mit der Deutschlehrerin Ljudmilla Schkrebnewa verheiratet. Aus dieser Ehe sind zwei Töchter hervorgegangen: Maria, 1985 in Leningrad geboren und Jekaterina, die 1986 in Dresden geboren wurde. Seine beiden Töchter schirmt er konsequent vor der Öffentlichkeit ab. Die Ehe wurde geschieden. Die offizielle Version lautet, seiner Ex-Frau war der Medienrummel zu groß.

Putin soll seit 2008 eine Beziehung mit der ehemaligen russischen Olympionikin im Kunstturnen Alina Maratowna Kabajewa unterhalten, die 31 Jahre jünger als er ist. Allerdings wird auch hier diese Beziehung vom Kreml dementiert, ebenso dass die Beiden Kinder haben sollen. Kabajewa ist seit 2014 Vorsitzende des Verwaltungsrates der Nationalen Mediengruppe und wird bei öffentlichen Auftritten immer an der Seite Putins gesehen.

Putin schafft es immer wieder, sich und die Seinen abzuschirmen und alles erfolgreich zu dementieren, was ihm schaden könnte. Er kennt hierbei keinerlei Skrupel und erreicht dies mit Einschüchterung, Gewalt, Mord und Totschlag. Kritiker werden verhaftet und mit harten Strafen belegt. Er setzt mit Lügen und Repressalien seinen Kurs durch und räumt alle aus dem Weg, die ihm gefährlich werden könnten. Er ist ein Narzisst, ein irrer Diktator mit großer krimineller Energie – und das zumindest ist kein Gerücht!

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