Um den Reichtum Putins gibt es seit vielen Jahren Spekulationen. Ist er der reichste Mann der Welt? fragen sich weltweit viele. Besitzt er pompöse Villen und Yachten, verfügt er über geheime Konten im Ausland? Die Schätzungen seines Reichtums schwanken zwischen 40 Milliarden Dollar bis auf mehr als 200 Milliarden Dollar, geschätzt von dem Briten Bill Browder bei einer Befragung im US Senat 2017, womit er bei dieser Summe der reichste Mann der Welt wäre. Bill Browder war jahrelang einer der größten Auslandsinvestoren in Russland und bestens informiert.

Auf keiner offiziellen Liste ist Putin zu finden. Derzeit gilt nach einer Statista-Analyse Alexey Mordashow mit einem Vermögen von rd. 29,1 Milliarden Dollar als der reichste Russe. In Russland soll es 99 Milliardäre geben. Ist schon erstaunlich für ein kommunistisches Land und drückt in eindrucksvoller Weise die soziale Schieflage dieses Systems aus. Ist Putin jetzt nur ein gut Verdienender oder ist er Milliardär?

Putin dementiert alle Spekulationen über seinen Reichtum. Über sein Vermögen gibt er keine Auskunft. Bekannt ist das offizielle Gehalt des Kremlchefs mit umgerechnet knapp 300.000 EURO jährlich. Putin verfügt nach eigenen Angaben über eine 77 qm große Eigentumswohnung in Moskau und einer Garage, sowie gehören ihm drei Autos, zwei davon sind Oldtimer. So weit seine eigenen Ausführungen. Es wird sich von offizieller Seite auch niemand trauen, etwas anderes zu behaupten.

Allerdings gehen viele seiner Kritiker und Beobachter davon aus, dass Putin darüber hinaus über ein beachtliches heimliches Privatvermögen verfügt. Anfangs der 1990er Jahren wurde gemunkelt, in seiner Zeit als Vorsitzender des Außenhandelsausschusses von St. Petersburg kräftig die Hand aufgehalten zu haben und er wurde der Korruption sowie der Vetternwirtschaft bezichtigt. Darüber haben verschiedene Nachrichtensender berichtet, u.a. auch der n-tv in Deutschland. Aber er ist äußerst geschickt, man konnte ihm nichts nachweisen, die Untersuchungen verliefen im Sande. Es stellt sich natürlich die Frage, ob diese Untersuchungen tatsächlich von Unabhängigen durchgeführt wurden. Das ist eher zu bezweifeln.

Der Verdacht, er würde sich großzügig bereichern, begleitete ihn seitdem. Es wird davon ausgegangen, dass er an Rohstofffirmen beteiligt ist, große Aktienpakete besitzt und über Eigentum diverser Luxus-Immobilien weltweit verfügt, die er über ehemalige KGB-Weggefährten und befreundetet Oligarchen verschleiert. Bei den Untersuchungen der sogenannten „Panama Papers“, an denen die Süddeutsche Zeitung maßgeblich beteiligt war, wurde ein Geflecht internationaler Geldflüsse offengelegt. Darunter befand sich auch Putins bester Freund Sergej Roldugin, von Beruf Musiker (Cellist), Patenonkel von Putins Tochter und Inhaber einer Briefkastenfirma, über die viele Jahre immense Summen flossen. Allerdings tauchte Putins Name in diesem Zusammenhang nicht auf.

Putin ist sehr geschickt, denn er lässt keine Einblicke in sein Privatleben, in seine Familie mit Frau und Kindern zu und er taucht auch nirgendwo in irgendwelchen Urkunden und Unterlagen auf, die etwas über sein Vermögen aussagen. Das ist auch so im Falle des Palastes, in dem Nawalny in einem Video das Luxusanwesen anprangerte und erklärte, es gehöre Putin. Vieles deutet zwar darauf hin, aber auch hier gibt es keine offiziellen Dokumente, die das bestätigen. Das Video wurde weltweit millionenfach angeklickt und nach der Veröffentlichung meldete sich der Milliardär Arkadi Rotenberg, ein ehemaliger Judo Partner Putins und behauptete, dass dieses Luxusanwesen ihm gehöre. An dieser Aussage bestehen allerdings erhebliche Zweifel.

Eines dürfte feststehen, Putin ist Multimilliardär. Ob er jetzt „nur“ 40 Milliarden Dollar reich oder mit 200 Milliarden Dollar geschätztem Vermögen der reichste Mann der Welt ist, auf seriösen Wegen kann er niemals zu diesem unglaublichen Reichtum gekommen sein. Er ist ein Mann des Kalten Krieges, ein Aggressor, gefährlich. Im Ukraine Krieg wird deutlich, dass ihn Konventionen und internationales Recht nicht interessieren. Er setzt sich über alles weg und muss für die Schäden, die durch diesen Krieg dem Ukrainischen Volk entstanden sind, finanziell in Haftung genommen und vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen der Kriegsverbrechen gestellt werden. Aber dazu wird es wohl kaum kommen, denn im UN-Sicherheitsrat sitzt Russland als ständiges Mitglied und hat ein Veto-Recht.