Die Diskussion um die Reform des Gesundheitssystems nimmt Fahrt auf, doch wir warnen eindringlich vor den negativen Folgen einer voreiligen Schließung von Krankenhäusern im ländlichen Raum. Diese Gesundheitsreform darf nicht zulasten der älteren Generation gehen. Wir brauchen ein Gesundheitssystem, das für alle Generationen funktioniert und die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum auf Dauer sicherstellt.
Die Politik propagiert im Bund, den Ländern und auch vor Ort auf der kommunalen Ebene die Stärkung des ländlichen Raums. Aber gerade die Schließung der sich dort befindlichen Krankenhäuser hätte gravierende Folgen – und das nicht nur für die Älteren. Viele Menschen können sich Mieten und schon gar nicht den Traum vom Eigenheim in den Ballungszentren leisten. Sie ziehen aufs Land. Aber durch solche Maßnahmen werden ländliche Regionen unattraktiv und noch weiter abgehängt. Eine gute medizinische Versorgung ist aber eine wichtige Voraussetzung für die Lebensqualität.
Ohne Zugang zu einem Auto sind insbesondere viele ältere Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Doch diese sind in vielen ländlichen Gebieten oft nur eingeschränkt verfügbar. Wir warnen, die ländlichen Regionen durch solche Maßnahmen nicht noch weiter abzuhängen. Ein immer weiteres Ausdünnen des medizinischen Versorgungsangebotes würde diese Entwicklung nur noch verstärken. Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren auch eine Vielzahl von Ärzten in den Ruhestand gehen und Nachfolger für Arztpraxen auf dem Lande nur schwer zu finden sind. Auch das wird die Situation im ländlichen Raum weiter verschärfen.
Die Senioren Union tritt daher für eine Reform ein, die den besonderen Bedürfnissen des ländlichen Raums Rechnung trägt und die medizinische Versorgung der älteren Menschen sichert. Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Zwänge. Die Gesundheit der Menschen und die flächendeckende medizinische Versorgung darf nicht nur von wirtschaftlichen Überlegungen abhängig gemacht werden. Es ist Aufgabe der Politik, der kassenärztlichen Vereinigungen und all den anderen Verantwortlichen, innovative Lösungen zu finden, welche die Effizienz der Krankenhäuser steigern, ohne dass dabei ganze Regionen von der Grundversorgung abgeschnitten werden.