Immer mehr Ältere leben von der Hand in den Mund. Viele Rentnerinnen und Rentner wissen nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen für Miete, Heizung, Strom und Lebensmittel bezahlen können. Die hohen Preise durch die Inflation für Grundnahrungsmittel fressen niedrige Renten auf. Laut der kürzlich veröffentlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind im Jahr 2023 fast 700.000 Rentnerinnen und Rentner auf Hilfe vom Sozialamt angewiesen. Die Zahl der Rentner von Beziehern von Grundsicherung ist im letzten Jahr drastisch um 15 % angestiegen und hat jetzt einen Höchstwert erreicht.

Auch für Heimbewohner sind die Belastungen enorm gestiegen. Die selbst zu tragenden Kosten der Heimplätze gehen für Heimbewohner immer mehr nach oben. Die Eigenanteile für Pflegebedürftige und ihre Familien steigen deutlich. Das hat zur Folge, dass immer mehr Heimbewohner auf Sozialhilfeleistungen angewiesen sind. Kostete im bundesweiten Durchschnitt 2022 ein Heimplatz noch rd. 2.550 €, sind es in 2023 bereits rd. 2.650 € ohne Entlastungszuschläge. Der Eigenanteil stieg in den letzten 12 Monaten um rd. 280 EURO auf durchschnittlich rd. 1.250 EURO: Kostensteigerungen werden hauptsächlich hervorgerufen durch die in den letzten Jahren enorm angestiegenen Betriebskosten für Heizung, Strom, die durch die Inflation gestiegenen Preise für Lebensmittel u.a., dringend benötigtes Personal und vieles mehr. Da die Pflegeversicherung nur ein Teil der Kosten der Heimunterbringung trägt, verbleibt ein hoher Eigenanteil, der in vielen Fällen nicht aufgebracht werden kann und über das Sozialamt bezuschusst oder vollständig übernommen werden muss.

Wenn heute fast jeder fünfte Rentenbezieher von Altersarmut betroffen ist, wird das zu einer sozialen Zeitbombe. Nicht vergessen darf man dabei, dass zu diesen Zahlen noch einer hohe Dunkelziffer kommt, weil viele der Älteren nach einem arbeitsreichen Berufsleben aus Schamgefühl nicht zum Sozialamt gehen.

Wir fordern, den Rentenempfängern den für Arbeitnehmer möglichen steuerfreien Inflationsausgleich von einmalig 3.000 EURO zu zahlen. Damit könnten viele Ältere erst mal über die Runden kommen. Die Politik ist abergefordert, sich schnellstmöglich mit dem Thema der Altersarmut ernsthaft zu befassen und Maßnahmen zu ergreifen. Das kürzlich vom Bund beschlossene Pflegeunterstützungs und -entlastungsgesetz sieht zwar ab 2024 erhöhte Leistungszuschläge vor, löst aber das Problem nicht.