Die Senioren Union Fulda informierte sich bei einem Besuch bei der Fa. Parzeller über die Entstehung der Fuldaer Zeitung und erhielt interessante Einblicke in den Redaktionsalltag und die Druckerei Coldset Innovation Fulda im Eichenzeller Gewerbegebiet im Ortsteil Kerzell, wo die Zeitung gedruckt wird.
Nach einem kleinen Sektempfang begrüßte uns Chefredakteur Michael Tillmann und Redakteurin Lisa Krause im Medienhaus Parzeller und erläuterten am Beispiel der Erstellung der Zeitung für den nächsten Tag, nach welchen Gesichtspunkten die Themen für die Ausgabe der FZ ausgewählt werden. Die FZ hat zur Zeit eine Auflage von rd. 32.000 Exemplare.
In mehreren Redaktionssitzungen, i.d.R. fünf, die erste bereits um 11.00 Uhr, wird der Entwurf der Zeitung besprochen, z.B. wie wird die Titelseite gestaltet und über welche Themen soll berichtet werden. Zu diesem frühen Zeitpunkt liegen noch nicht viele Beiträge vor, weil auch einige Veranstaltungen erst am Nachmittag oder Abend stattfinden, über die berichtet werden sollen. Die Redakteure und Volontäre sind dann noch unterwegs. So kann es durchaus aufgrund aktueller Anlässe auch vorkommen, dass erst spät abends die letzten Beiträge erstellt werden können. An diesem Abend lief beispielsweise das Spiel Chelsea gegen BVB in der Champions League. Dieses endet wahrscheinlich erst gegen 23.00 Uhr. Darüber soll in der morgigen Ausgabe berichtet werden. Kurz nach 23.00 Uhr muss die Zeitung jedoch in digitaler Form zur Druckerei, damit sie rechtzeitig gedruckt werden kann. Es besteht absoluter Zeitdruck. Der Sportredakteur hat nach Beendigung des Spiels nur wenige Minuten Zeit, den Bericht zu verfassen. Gibt es eine Verlängerung, würde sich das alles noch verschieben und es wird zeitlich sehr eng. Es können auch spät abends noch irgendwelche unvorhersehbare Ereignisse vorkommen, über die berichtet werden muss. Auch hierauf muss von den Redaktionen noch reagiert werden um aktuell zu sein.
Das Redaktionsteam ist aufgeteilt in mehrere Sparten, von Politik über Lokales, Kultur, Sport, Börse, Wirtschaft, Service u.a. In den verschiedenen Redaktionssitzungen werden die Beitragsvorschläge besprochen, von den Redakteuren und Volontären bearbeitet und dann zusammengestellt. Dabei kommt es darauf an, alle wichtigen Themen zu erfassen. Über Presseagenturen gehen täglich eine Vielzahl von Presseberichten ein, meist mehrere Tausend. Die Redaktion muss hier eine Auswahl über die Beiträge treffen, die veröffentlicht werden sollen.
Wichtig ist, dass möglichst viele Beiträge mit Bildern unterlegt werden. Das lockert zum einen die Zeitung und deren Beiträge auf und zum andern wird der Bericht mit aktuellen Fotos veranschaulicht. Das Erscheinungsbild der FZ wurde deshalb vor einiger Zeit verändert, mehr illustriert und die Berichte mit Fotos unterlegt. Die Zeitung wurde hierfür mehrfach ausgezeichnet. Über Presseagenturen gehen täglich eine Vielzahl, stellenweise tausende Berichte ein. Die Redaktion muss hier eine Auswahl treffen, was davon veröffentlicht werden soll.
Die FZ wird seit einigen Monaten auch als digitale Ausgabe herausgegeben. Für Abonnenten ist diese kostenfrei. Das Leserverhalten hat sich in den letzten Jahren stark geändert und man musste hierauf reagieren. Die digitalen und sozialen Medien spielen bei der jüngeren Generation eine immer größere Rolle. Das Ergebnis ist leider auch, dass oft Fake-News verbreitet werden.
Anschließend ging es in die Druckerei Coldset Innovation Fulda nach Eichenzell OT Kerzell. Dort werden die FZ sowie auch andere regionale Zeitungen wie die Arheiligen – Post, ebenso auch die einzige Zeitung für in Deutschland lebende Chinesen in chinesischer Sprache mit einer Auflage von rd. 2.500 Exemplaren gedruckt. Der Druck ist voll automatisiert und es sind nur noch wenige Mitarbeiter erforderlich. Ein Problem sind die Kosten für das Papier, welche um ein mehrfaches gestiegen sind, ebenso auch die Kosten für Energie.
Der stellvertretende Werksleiter erläuterte in einer sehr interessanten Führung, wie der voll automatisierte Druck der Zeitung vonstatten geht. Die Ausgabe der Zeitung wird digital per Mail am späten Abend (gegen 23.00 Uhr) übermittelt. Es dauert dann etwa 40 Minuten, bis die 32.000 Exemplare der FZ gedruckt sind. Anschließend werden in die einzelnen Zeitungsexemplare über ein Förderbandsystem die Werbeflyer eingelegt und alles für das Verteilen vorbereitet. Das geschieht nahezu völlig automatisch in sehr kurzer Zeit.
Nach der etwa 90-minütigen Führung erhielten wir einen äußerst interessanten Eindruck vom Entstehen der Fuldaer Zeitung, von der Redaktion bis zum Druck. Die Teilnehmer waren begeistert.
Fotos vom Besuch der Druckerei:
In der Druckerei 
Erläuterungen durch den stellvertr. Druckereileiter 
kurzes Ausruhen