Die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) aus dem Jahre 2018 wird derzeit in der EU-Verwaltung überarbeitet und soll in Kürze vom EU- Parlament verabschiedet werden. Es geht um die Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden in Europa, der an die ehrgeizigen Klimaziele der EU für 2030 angepasst werden soll. Alle Gebäude in Europa, unabhängig davon ob es sich um Eigenheime oder größere Wohngebäude handelt, sollen bis spätestens 2033 einen gewissen Mindeststandard erreichen und bis 2050 völlig emissionsfrei sein. Diese Richtlinie ist von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht zu überführen. Wie das gehen soll, bleibt offen. Vor Allem, wie das die wirtschaftsschwachen Länder wie Rumänien, Bulgarien, Griechenland u.a. finanziell stemmen können. Hier wird es sicherlich erhebliche Widerstände geben und es ist davon auszugehen, dass die rechten und linken Parteien versuchen hiermit auf Wählerfang zu gehen.
Es steht außer Frage, der Klimawandel stellt eine gewaltige globale Herausforderung dar. Die Maßnahmen gegen den Klimawandel werden enorme Kosten verursachen, aber wie das alles finanziert werden soll, das ist völlig offen. Der von den Grünen eingeschlagene Weg ist jenseits jeglicher Realität, wird sich als heiße Luft entpuppen. Das Problem lässt sich nicht mit Verboten und einer Unmenge staatlicher Subventionen zu Lasten kommender Generationen lösen. Wo soll das Geld herkommen? Wir brauchen Pragmatismus und keine überhasteten unausgegorenen Schnellschüsse aus der Hüfte, die dann wie eine Seifenblase platzen und die Menschen verunsichern, auf die Barrikaden treiben und Ängste schüren. Es kommen hohe Sanierungskosten, die jenseits von 100.000 EURO liegen können, auf viele Hauseigentümer zu. Ebenso sind bei älteren Gebäuden dramatische Wertverluste zu befürchten.
Noch ist diese Änderung der Richtlinie nicht abschließend beschlossen. Würde sich diese Position der EU durchsetzen, müssten bis 2030 rd. sieben Millionen Wohnhäuser in Deutschland und ebenso viele Wohnungen saniert werden. Das ist reine Illusion in Anbetracht der hohen Sanierungskosten, des Fachkräftemangels und der Knappheit der Materialien wie Wärmepumpen. Die meisten Eigentümer der betroffenen Immobilien werden finanziell überfordert, sie werden dies nicht stemmen können.
Für Rentnerinnen und Rentner ist das besonders bitter. Viele haben in ihrem aktiven Berufsleben ein Eigenheim als Altersvorsorge errichtet und dafür hart gearbeitet und sich eingeschränkt. Sie haben dem großen Wohlstandsverprechen geglaubt, in den eigenen vier Wänden auf der sicheren Seite zu sein. Jetzt ist dieses bezahlt und man freut sich auf den wohlverdienten Ruhestand im eigenen Heim, ohne Miete zahlen zu müssen. Nun haben viele Eigentümer Angst, Alpträume und schlaflose Nächte weil sie befürchten, dass der Traum von den eigenen vier Wänden wie eine Seifenblase platzen könnte, weil man sich diesen möglicherweise nicht mehr leisten kann.
Größere Rücklagen sind in den wenigsten Fällen vorhanden. Es reicht gerade mal dazu, notwendige Instandsetzungsmaßnahmen vornehmen zu können. Aufgrund der Einkommenssituation und des Alters erhalten viele keine Kredite mehr. Es besteht die berechtigte Angst, sich im Ruhestand nichts mehr leisten zu können und sich von der eigenen Immobilie trennen zu müssen. Das betrifft aber nicht nur Rentnerinnen und Rentner, sondern auch alle Menschen, die noch aktiv im Berufsleben stehen, sich den Traum vom Eigenheim erfüllt haben und deren Einkommen gerade mal dazu ausreicht, den Kapitaldienst zu bedienen, der sich durch steigende Zinsen auch noch drastisch erhöht, die Ausbildung ihrer Kinder zu finanzieren und sich noch einen einigermaßen erträglichen Lebensstandard und Urlaub leisten können.
Das bereits von Robert Habeck überhastet und ohne Not ab 2024 geplante Einbauverbot von Gas- oder Ölheizungen erhöht den Druck auf die Eigentümer noch mehr. Das werden auch die Mieter spüren, denn es wäre völlig realitätsfern zu glauben, dass Eigentümer diese Kosten nicht weitergegeben und damit steigen die Mieten. Auch wenn Robert Habeck beschwichtigt, dass derzeit keiner seine Heizung auswechseln muss und auch defekte Heizungen repariert werden können, mir fehlt der Glaube und viele Menschen trauen diesen Beschwichtigungen unseres grünen Energie- und Wirtschaftsministers nicht. Bisher sind die Grünen mit großer Arroganz und Besserwisserei aufgetreten, haben mit Verboten agiert, alle Bedenken weggewischt, und sind von ihrer Mission, die Welt zu retten, nicht abgewichen. So wird im „Hau-Ruck-Verfahren“ die „grüne Verbotsideologie“, koste was es wolle, durchgesetzt.
Viele anerkannte neutrale Wissenschaftler und Fachleute haben darauf hingewiesen, dass es auch andere Wege gibt, um die Klimaziele zu erreichen. Aber die Vorschläge der Wissenschaft stehen im Widerspruch grüner Ideologie und werden ignoriert. Was aber nicht geht ist, Öl- und Gasheizungen verbieten zu wollen, aber zugleich unsere letzten sicheren klimaschonenden Kernkraftwerke abzuschalten, eine verstärkte Biogas-Nutzung zu verhindern und alte Kohlekraftwerke wieder ans Netz zu nehmen. Wir schalten ab, aber die Alternativen stehen noch nicht. Um auf alternative Energiequellen zurückgreifen zu können müsste der Ausbau der Windkraft um ein Vielfaches pro Jahr erhöht werden. Aber Bürokratie, Vorschriften und Bürgerinitiativen, auch von grünen Verbänden, verhindern das. Hingegen sorgen Wärmepumpen und auch E-Autos für einen enorm ansteigenden Strombedarf. Das ist völlig lebensfremd.
In diesem Winter kann man sagen „Glück gehabt“, der Energiebedarf war aufgrund der warmen Temperaturen zu decken. Der nächste Winter kommt bestimmt, aber dann ohne AKWs. Wir importieren über tausende Kilometer „umweltfreundlich“ per Schiff Fracking Gas aus den USA, und in Zukunft auch aus Katar und bauen hierfür für viel Geld Terminals. Nachweislich verfügt Deutschland über so viel Fracking Gas, dass wir uns damit mindesten 20 Jahre selbst versorgen können. Aber die Förderung dieser Gasvorkommen mit Fracking-Technik ist nicht gewollt, obwohl dies mittlerweile völlig problemlos möglich wäre.
Widersprüchlicher geht es nicht mehr!