Im Kampf gegen die zunehmende Einsamkeit, nicht nur in der älteren Generation, fordert die Senioren-Union eine umfassende politische Strategie und konkrete Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen.

Die durch die Pandemiezeit begründeten Einschränkungen haben sich zwar weitestgehend erledigt. Aber das gilt nur bedingt für die entstandene Vereinsamung. „Inzwischen klagt jeder Zehnte in Deutschland über Einsamkeit. Damit wird soziale Isolation zur größten Volkskrankheit im Land“ stellte kürzlich der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, fest.

Prof. Dr. Wulff spricht sich dafür aus, den Aufbau von Treffpunkten in Nachbarschafts- und Vereinsinitiativen stärker zu unterstützen, auch finanziell. „Beratungs-, Begegnungs- und Besuchsangebote müssen erheblich erweitert werden, damit Menschen nicht aus Einsamkeit krank werden“. Die gesundheitlichen Auswirkungen von sozialer Isolation sind nach Meinung der Fachleute unübersehbar. Vereinsamung wird inzwischen zu einem großen Risikofaktor bei der Entwicklung von Erkrankungen wie Depressionen, Demenz, Alzheimer, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs oder Fettleibigkeit.

Die Senioren-Union hofft auf eine wirkungsvolle und erfolgreiche Arbeit des im Familienministerium eingerichteten „Kompetenznetz Einsamkeit“ mit der angekündigten Strategie gegen Einsamkeit.

Der Anteil der Generation Ü 65 wird in den nächsten Jahren stark anwachsen, wenn die „Baby-Boomer“ in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Wir halten es für wichtig, in den Kommunen ein attraktives Angebot in zentraler Lage zu schaffen, welche als Begegnungsstätte insbesondere für Senioren, aber auch altersübergreifend Möglichkeiten schafft, sich zutreffen. Die Räumlichkeiten müssen gut erreichbar sein und ein interessantes Angebot zum gemeinsamen Zusammensitzen, Plaudern und Erfahrungsaustausch bieten. Hier sollte es auch möglich sein, sich zu einem gemeinsamen Frühstück oder Mittagessen zu treffen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Ebenso sollten Vorträge über aktuelle Themen sowie Workshops im Umgang mit digitalen Medien, Spiele- und Kartenrunden sowie kreative Aktivitäten und Musikveranstaltungen zum ständigen Programm gehören.

Für Fulda würde sich das ehemalige „Kerber-Gebäude“ für einen solchen Treff hervorragend eignen. Es liegt im Zentrum der Stadt, ist hervorragend an den ÖPNV angebunden, auch mit dem PKW gut zu erreichen und in unmittelbarer Nähe von Parkmöglichkeiten, barrierefrei und es stehen dort ausreichend Flächen zur Verfügung. Ein erstes Gespräch mit dem Oberbürgermeister und Bürgermeister der Stadt hat bereits stattgefunden. Dieser Treff soll als Ergänzung der bereits in den Stadtteilen von Fulda stattfindenden erfolgreichen und guten Seniorenarbeit angesehen werden, die aus unserer Sicht auch unbedingt bestehen bleiben muss.

Wir bitten alle Leser dieses Artikels, sich aktiv in diesen Prozess einzubringen. Falls Sie Vorschläge für die Nutzung eines solchen Treffpunkts haben, was aus Ihrer Sicht dort angeboten werden sollte, unterbreiten Sie uns diese per Mail an info@seniorenunion-fulda. de. Wir bedanken uns schon jetzt und freuen uns über eine rege Beteiligung. Wir werden zu gegebener Zeit weiter berichten.

Für die Senioren Union: Bernhard Farnung und Karl – Josef Hahner