Die Politik, insbesondere die Grünen, bejubeln das E-Auto als die große Errungenschaft für den Klimawandel. Aber ist dass wirklich so?

Forscher des Frauenhofer- Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) haben berechnet, dass ein Elektroauto mit einer 40 KWh großen Batterie, welche mit Strom aus der Steckdose geladen wird, 72.000 km Fahrleistung benötigt, um den Vorteil gegenüber einem Verbrennungsmotor auszugleichen. Bei einer Batterie mit 58 KWh sind das bereits 100.000 km und bei einer Batterie mit 95 KWh wie bei einem Audi E-tron sind das stolze 166.000 km Laufleistung.

Bei der Herstellung eines Elektro-Autos wird doppelt so viel Umwelt zerstört wie bei einem herkömmlichen Auto mit einem Verbrennungsmotor. Während beim Verbrenner Stahl vorwiegend verarbeitet wird, sind es bei den E-Autos im wesentlichen die Batterierohstoffe, die erheblich größere Schäden an der Umwelt anrichten. Je größer die Batterie, desto größer ist der Schaden für die Umwelt. Und die Batterien müssen nach deren Verwendungsende auch entsorgt werden. Diese Frage wurde bisher nur am Rande diskutiert.

Der Abbau von Lithium führt zu großen Konflikten insbesondere in Chile. In den Dörfern der Atacama – Wüste Chiles, in der sich die weltweit größten Reserven von Lithium befinden, wird das Wasser für die Menschen und die Felder immer knapper. Die Existenz der dortigen Bewohner ist stark bedroht. Die beiden in der Atacama operierenden Minengesellschaften pumpen jährlich mehr als 63 Milliarden Liter Salzwasser aus den tieferen Schichten der Wüste nach oben (das sind ca. 2000 Liter pro Sekunde). Zusätzlich werden noch eine beträchtliche Menge Süßwasser verbraucht. Zwischen den Jahren 2000 und 2015 wurde viermal so viel Wasser entzogen, wie auf natürliche Weis in Form von Regen- oder Schmelzwasser in das Gebiet gelangte. Viele der Atacama-Bewohner sehen, dass der Klimawandel die Wasserknappheit in der Wüste beschleunigt und sie sagen auch, dass die Probleme in diesem Gebiet erst mit der Lithium- und Kupfergewinnung begannen.

Dieselben Probleme existieren in den anderen Gebieten der Welt, in denen Lithium abgebaut wird. Im Dreiländereck Bolivien, Chile, Argentinien lagern rd. 70% des weltweiten Lithium-Vorkommen. Der Bedarf an Lithium steigt, doch der Abbau zerstört die Lebensgrundlage der dort lebenden indigenen Bevölkerung.

Nicht nur Lithium, sondern ebenso Kobalt wird für die Herstellung der Batterien benötigt. Im Kongo lagert rd. die Hälfte des weltweiten Vorkommen an Kobalt. Dieser wird unter katastrophalen Bedingungen abgebaut – häufig von Kindern. Leider wird hier großzügig über die gefährliche Kinderarbeit weggeschaut. Viele Minen sind selbst gegraben und die Menschen arbeiten meist ohne Helme oder Schutzkleidung. Es gibt viele tödliche Unfälle, allerdings weiß niemand, wie viele Schürfer kein Glück hatten und in der Tiefe gestorben sind.

Der Bundestag hat kürzlich das Lieferkettengesetz mit großer Mehrheit beschlossen. Firmen haben danach sicher zu stellen, dass bei der Produktion der von ihnen vertriebenen Güter keine Menschenrechte verletzt oder Ressourcen verschwendet werden. Danach sollen Kinder- und Zwangsarbeit sowie miserable Arbeitsbedingungen ebenso eingedämmt werden wie Umweltzerstörung. Die Unternehmen werden hiermit zur Achtung entsprechender Standards verpflichtet und dies in ihrer gesamten Lieferkette – auch international – zu gewährleisten. Diese Verpflichtung bezieht sich auf den eigenen Geschäftsbereich sowie auf den der unmittelbaren Zulieferern. Mittelbare Zulieferer sind ebenfalls einzubeziehen, sobald das Unternehmen Kenntnis von Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung erhält. Bei Verstößen gegen das Gesetz drohen hohe Bußgelder. Von diesem Gesetz betroffen sind stufenweise ab dem 1. Januar 2023 Unternehmen ab 3.000 Arbeitnehmern, ab dem 1. Januar 2024 ab 1.000 Arbeitnehmern. Die Verstöße sind hinreichend bekannt, aber ich bin gespannt, ob sich ab 01.01.2023 hier etwas bewegt.

Die Forscher stellten fest, dass der Trend für E-Autos mit immer größerer Reichweite ökologischer Unsinn für das Klima und die Umwelt sind. Der Physikprofessor Harald Lesch führt aus, dass angesichts der Schäden an Natur, Tierwelt und bei den Menschen vor Ort es vermessen ist zu glauben, dass mit batteriebetriebener Mobilität das Klima gerettet werden kann. Insofern stellt sich die berechtigte Frage, warum die Politik in Deutschland, angetrieben von den Grünen, so dahinter steht und die Elektromobilität bejubelt. Was wir brauchen ist eine klare und ehrliche Diskussion über die Chancen, ebenso auch über die Risiken und Probleme, die mit der Elektromobilität verbunden sind. Einfach nur den Tank durch Batterien zu ersetzen, das greift zu kurz.

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