Altbundeskanzler Gerhard Schröder gilt als enger Freund Putins. Als großer Gaslobbyist arbeitet er als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream 2 AG, einer Tochter des staatseigenen russischen Unternehmen Gazprom, in dem er demnächst auch im Aufsichtsrat sitzen wird. Ebenso ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates in dem staatseigenen russischen Energiekonzern Rosneft. Eine russische Tageszeitung berichtete in 2020, dass er für seine Tätigkeiten eine Entschädigung von mehr als 600.000 EURO jährlich erhält. Neuerliche Schätzungen zufolge sind es heute mindestens eine Million EURO.

Trotz seiner hochbezahlten Jobs in der russischen Energiewirtschaft kassiert Ex-Kanzler Gerhard Schröder aus der Staatskasse weiter kräftig Steuergeld für sein Altkanzler-Büro. Im Jahre 2021 erhielt er 407.000 EURO aus der Staatskasse für sein Berliner Büro, im Jahre 2017 sollen es sogar 561.000 EURO gewesen sein. Die Kosten betrafen ausschließlich die Bezahlung der Mitarbeiter in Schröders Büro. Es gab keine Ausgaben für Material.

Ex-Regierungschefs stehen auch nach Beendigung ihrer Amtszeit besondere Privilegien zu. Neben einem nicht unbeträchtlichen Ruhegehalt haben sie, wie auch ausgeschiedene Bundespräsidenten, einen Anspruch auf ein eigenes Büro mit Mitarbeitern. Ob das wirklich so sein muss, bleibt dahingestellt und obliegt der Entscheidungsgewalt der Bundesregierung. Es wäre schon mal interessant zu erfahren, was diese Mitarbeiter für Aufgaben zu erledigen haben. Schröder waren im Jahre 2021 immerhin fünf Planstellen für sein Büro seitens der Bundesregierung zugewiesen. Die Büroleiterstelle ist mit einer Besoldung der Besoldungsgruppe B6 ausgewiesen. Das sind rd. 10.400 EURO im Monat. Die anderen Mitarbeiter erhalten, je nach Berufserfahrung, zusammen zwischen 13.700 und 19.400 EURO.

Hier stellt sich allerdings die Frage, welche Aufgaben nehmen diese Mitarbeiter für Schröder wahr? In Anbetracht seiner Vielzahl von wirtschaftlichen Tätigkeiten bei russischen Energiekonzern eine durchaus berechtigte Frage, wenn diese Mitarbeiter aus der deutschen Staatskasse bezahlt werden. Hier besteht dringender Klärungs- und Handlungsbedarf durch Bundeskanzler Olaf Scholz, zumal Schröder zuletzt mit äußerst dubiosen prorussischen Aussagen im Konflikt mit der Ukraine für Aufsehen und Ärger sorgte, in denen er Putin ausschließlich friedliche Absichten unterstellte und hingegen die Ukraine als Aggressor bezeichnete. Er kritisierte die ukrainischen Waffenforderungen als „Säbelrassen“. Auch wenn Scholz später klarstellte, dass Schröder nicht für die Bundesregierung spricht, ist ein Altkanzler auch nach seinem Ausscheiden immer noch ein Repräsentant unseres Staates und steht in der Verantwortung, Schaden von unserem Land abzuwenden. Das Verhalten Schröders schadet weltweit dem Ansehen Deutschlands und ist im Inland den vielen Rentnern und Arbeitnehmern, die aufgrund der aktuellen Preisentwicklung immer mehr in Existenzängste geraten, nicht zu vermitteln.