Am 11. Oktober 2022 stand auf dem Veranstaltungsplan des Kreisverbandes Fulda der Senioren Union die Besichtigung des Frankfurter Flughafens Fraport und anschließend des Hessischen Landtages in Wiesbaden. Eingeladen wurden wir durch den Landtagsabgeordneten der CDU Sebastian Müller.

Wir mussten rechtzeitig starten, denn bereits um 9.00 Uhr wurden wir von Sören Fornoff von der Fraport AG erwartet. Im Fraport Conference Center des Flughafens erhielten wir einen kurzweiligen und sehr interessanten Einblick in die Geschichte des Flughafens und dessen Entwicklungsplanung.

Es begann im Jahre 1924 mit der Gründung der Südwestdeutschen Luftverkehrs AG Frankfurt am Main. Im Jahre 1936 wurde der Luftschiffhafen Rhein – Main auf dem heutigen Flughafengelände eröffnet. Unterstützt durch die Amerikaner wurde nach dem 2. Weltkrieg in 1949 mit dem Bau einer zweiten Landebahn begonnen. 1972 wurde das Terminal 1 eröffnet. In 1984 nahm die Startbahn West ihren Betrieb auf. Wir erinnern uns noch alle an die den Bau begleitenden Proteste sog. Umweltaktivisten. Das Terminal 2 und die Skyline Bahn wurden 1994 in Betrieb genommen. Mit dem Börsengang im Jahre 2001 kam es zur Umbenennung in „Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide“. Die größten Aktionäre sind neben verschiedenen Anlegern mit insges. 39,54% das Land Hessen mit 31,31%, die Stadtwerke Frankfurt/Main mit 20,71% sowie die Deutsche Lufthansa AG mit 8,44 %. Die Landebahn Nordwest ging dann 2011 in Betrieb. Im Jahre 2019 kam es zur Grundsteinlegung des Terminal 3. Der Rhein Main Airport gehört zu den führenden Flughäfen im Passagierverkehr in Europa mit rd. 24,8 Mio Passagieren in 2021.

In der Zeit vor Corona wurden täglich rd. 193.000 Passagiere abgefertigt mit rd. 82.500 Stück Abfluggepäck. Der höchste Tageswert war am 30. Juni 2019 mit einem Passagieraufkommen von 241.228 Passagieren. Ca. 1.400 tägliche Flugbewegungen und im Cargo-Verkehr etwa. 5.800 Tonnen Frachtaufkommen sind zu bewältigen. Das bedeutet ein hohes Personalaufkommen. Der Flughafen ist die größte lokale Arbeitsstätte in Deutschland mit rd. 80.000 Beschäftigten.

Ein tiefer Einschnitt brachte Corona. Das Passagieraufkommen ging drastisch zurück. Waren es vor dem Lockdown in 2019 zu Beginn der Osterferien noch 216.930 Fluggäste, reduzierte sich die Anzahl zu Beginn der Osterferien in 2020 auf 9.518. Ähnlich zu Beginn der Sommerferien 2019 mit 235.594 Passagieren, 2020 nur noch 42.008. Die Fraport AG musste zwangsläufig die Sachkosten reduzieren und Investitionen verschieben. Die Personalkosten wurden gesenkt durch sozialverträglichen Abbau von rd. 4.000 Stellen und Einführung von Kurzarbeit. Bereiche, Funktionen und Prozesse mussten verschlankt und gebündelt werden. Zur Zeit geht es wieder aufwärts, allerdings werden die Zahlen vor Corona noch nicht erreicht. Dennoch ist man zuversichtlich.

Es werden Menschen aus 88 Nationen beschäftigt. 24% der Beschäftigten haben einen Migrationshintergrund, 5,9% aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind schwerbehinderte Menschen. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 21,7 Jahre, das Durchschnittsalter im Konzern 45,5 Jahre.

Vom Flughafen Frankfurt starten 83 Airlines zu 236 Zielen weltweit in 92 Länder auf allen Kontinenten. Um auch in Zukunft einen reibungslosen Flugverkehr zu gewährleisten befindet sich derzeit der Terminal 3 im Bau. Auch hier gab es im Vorfeld heftige Proteste von Seiten sog. Umweltaktivisten. Es ist die größte private Infrastrukturinvestition in Europa mit einem Investitionsaufkommen von mehr als 4 Mrd. EURO. Mittlerweile sind die ersten Hochbauten abgeschlossen und die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2026 geplant. Es entsteht ein Terminal-Hauptgebäude mit den Flugsteigen H und I, ein Flugsteig G sowie das Umspannwerk Süd und eine Fernwärmeleitung. Ferner ein Parkhaus, ein Teilanschluss an die A 5, Betriebsstraßen und ein neues Personen – Transport System.

Wie Herr Fornoff in seinem Power Point Vortrag erläuterte, stellt sich die Fraport AG der Verantwortung für die Umwelt durch den Ausbau der Elektro-Flotte auf dem Vorfeld und im Carpool. Der Strom soll durch Windenergie und Photovoltaik erzeugt werden. Auf dem Vorfeld, in den Terminals sowie in den Parkhäusern soll auf energiesparende Beleuchtung umgestiegen werden. Bereits jetzt werden durch gezielte Maßnahmen die CO² Emissionen drastisch gesenkt. Nach mehr als 300.000 Tonnen in 2002 wird für 2030 ein Ziel von max. 75.000 Tonnen angepeilt, also eine Reduzierung um 75 %.

Im Anschluss an diesen Vortrag erlebten wir eine rd. 90 minütige beeindruckende Rundfahrt über das Flughafengelände. Wir konnten uns dabei auch einen Eindruck von der Baustelle des Terminal 3 verschaffen.

Nach der Rundfahrt ging es zum gemeinsamen Mittagessen in der Flughafengastronomie Ludwig im Terminal 1.

Nach dem Essen verabschiedete sich die Gruppe von Herrn Fornoff. Der Vorsitzende der Senioren Union bedankte sich bei ihm für die lebendige, und mit Humor gespickte stets kurzweilige Präsentation sowie die vielen Informationen, auch auf der Rundfahrt über das Flughafengelände. Es war zu keiner Zeit ermüdend, wie das leider oft bei Power Point Präsentationen geschieht. „Sie haben den Flughafen hervorragend präsentiert“ so Hahner.

Gestärkt und mit vielen interessanten Informationen und Eindrücken ging es weiter nach Wiesbaden zum Hessischen Landtag, in dem wir zunächst in einem kurzen Power Point Vortrag Informationen zum Land Hessen und zu den Aufgaben und der Arbeit des Landtages und der Abgeordneten erhielten. Anschließend nahmen wir für 1 Stunde an der Sitzung des Landtages teil und konnten die Debatten live verfolgen.

Im Anschluss an den Besuch im Plenum gab es die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sebastian Müller, der am 1. Juli die Nachfolge von Markus Meysner angetreten hat und auf dessen Einladung diese Fahrt erfolgte. Er begrüßte die Anwesenden und freut sich, dass so viele seiner Einladung gefolgt sind. Es ist auch ein Zeichen, dass das Interesse an der Arbeit des Landtages groß ist. Wie er erzählt, hat er sich schnell eingelebt und bereits auch seine erste Rede im Landtag gehalten. Als Mitglied im Umweltausschuss, Petitionsausschuss und Unterausschuss Justizverwaltung ist er gefordert. Für ihn ist es wichtig, immer gut vorbereitet zu sein. Er wäre gerne Mitglied im Wirtschaftsausschuss geworden, aber als Neuling muss man sich eben hinten anstellen. Die von ihm besetzten Ausschüsse sind ebenfalls sehr interessant und er hat sich gut eingearbeitet. In Hinblick auf die im nächsten Jahr anstehenden Landtagswahlen wünscht er sich ein gutes Ergebnis für die CDU, und vor allem, dass Boris Rhein als Ministerpräsident bestätigt wird. Er hofft, dass er sich intern durchsetzen wird und verspricht, sich für seinen Wahlkreis mit voller Kraft einzusetzen und auch viel vor Ort zu sein. Die Arbeit im Landtag ist eine große Herausforderung, die er gerne annimmt. Sie bereitet ihm große Freude.

Thomas Hering kam etwas später zu dem Gespräch hinzu und begrüßte die Gruppe. Er berichtete über aktuelle Themen.

Der Kreisvorsitzende der Senioren Union Fulda, Karl – Josef Hahner, bedankte sich bei Sebastian Müller für die Einladung, ebenso bei Thomas Hering für sein Kommen. Es war für uns alle sehr interessant, sowohl der Besuch des Flughafens, ebenso der Besuch des Landtages und die Einblicke in die Arbeit dieses Gremiums und der Abgeordneten. Er dankte beiden Landtagsabgeordneten für ihre Arbeit für unseren Landkreis. Sowohl Sebastian Müller als auch Thomas Hering waren bereits auf mehreren Veranstaltungen der Senioren Union. Auch dafür ein herzliches Dankeschön. Er wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit und versprach die volle Unterstützung beim Landtagswahlkampf im nächsten Jahr.

Vor Antritt der Heimreise führten uns die beiden Abgeordneten zu einem Gruppenfoto in den Kleinen Saal des Landtagsgebäudes. Anschließend ging es zurück nach Fulda.