Alle reden vom Wetter, aber kaum jemand weiß, wie Hagelschauer, Stürme und Unwetter entstehen und vor allem, wie man sie vorhersagt.

Am 14. Juni 2022 fuhren mit dem Bus 30 Seniorinnen und Senioren in den Wetterpark des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. In dem in 2005 eröffnete Wetterpark dreht sich thematisch alles um das Thema Wetter. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Offenbach sowie des hier ansässigen Deutschen Wetterdienstes. Auf über 20.000 Quadratmeter wird in dem Lehr- und Erlebnispark an mehreren Stationen das Zusammenspiel von Sonne, Luft und Wasser für jeden verständlich erläutert.

Es war und ist schon immer ein Anliegen der Menschen zu wissen, wie das Wetter wird. Waren es früher einfache Bauernregeln die hierzu herangezogen wurden und deren Genauigkeit eher zufällig waren, werden heute sehr aufwändige computergestützte Wettervorhersagen erstellt, und das mehrmals täglich und für jeden Punkt unseres Planeten. Auf diese Vorhersagen stützen sich auch die WetterApps. Ebenso wie die Wettervorhersagen ins Fernsehen kommen, wurde ausführlich erläutert.

Der Klimawandel beschäftigt zur Zeit viele Menschen. Im Rahmen der Führung, die Gruppe wurde aufgeteilt in 2x 15 Teilnehmern, wurde durch Meteorologen erläutert, was Klima ist und was man unter dem Klimawandel versteht, warum es sowohl kühle und nasse als auch heiße und trockene Phasen im Sommer gibt und wie das mit dem Klimawandel zusammen hängt. In der Führung wurde erläutert, was der Klimawandel mit dem Verhalten der Menschen zu tun hat und wie dem entgegengesteuert werden kann durch Konsumverhalten, aber auch durch Landschaftsbau und Industrie.

Die Temperaturen in der Arktis und Antarktis beeinträchtigen das Weltklima bedeutend. Klimatologen haben vor 20 Jahren das Phänomen der bipolaren Klimaschaukel entdeckt. Das heißt, wird die Arktis wärmer, wird die Antarktis kälter und umgekehrt. Das hängt damit zusammen, dass die beiden Polarregionen über Meeresströmungen niteinander verbunden sind. Meeresströmungen spielen für den Wärme- und Kältetransport eine bedeutende Rolle, größer als Luftströmungen.

Es wurde erläutert, dass die Eiszeit über 11.000 Jahre zurück liegt und wir jetzt in einem Känozoischen Eiszeitalter leben. Das Eiszeitalter besteht aus längeren kalten Phasen, sog. Glazialen und kürzeren warmen Phasen zusammen, sog. Interglazialen. Es gab also schon immer warme und kalte Phasen.

An verschiedenen Stationen wird das Geschehen rund ums Wetter dargestellt:

In der automatischen Wetterstation wird in einem meteorologischen Messgarten gezeigt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen solchen an vielen Stellen in Deutschland betreibt. Alle Messungen erfolgen automatisch, ohne Wetterbeobachter vor Ort. Die Stationen sind mit der Zentrale über ein Netzwerk verbunden. Meteorologische Größen sind Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchte und -temperatur, Niederschlag (Art, Dauer und Menge), Windrichtung, -stärke, Horizontalschicht und Wolkenuntergrenze. Auf einem Monitor wird in einer Animation das aktuelle Wettergeschehen wie Wetterwarnungen für Hessen, ein Wolkenvorhersagefilm sowie eine Temperaturkarte für Deutschland gezeigt.

In der Station Atmosphäre wird dieser Begriff am Beispiel eines Hohlkörpers, ähnlich eines Pyramidenstumpfes auf vier Metallbeinen, erläutert. Der Hohlkörper kann betreten werden. Er ist nach oben offen und seitlich mit weißen Kunststoffplanen bespannt. Der darauf befindliche Text und die Abbildungen stellen den chemischen und physikalischen Aufbau der Atmosphäre da.

Die Station Gewitter gibt Auskunft über dessen Entstehung, über Hagel, Blitze und Donner. Durch Messen von Licht und Schallausbreitung kann die Entfernung eines Gewitters bestimmt werden. An einer Eiche wird gezeigt, wie ein Blitzeinschlag Spuren hinterlässt. Die Feuchtigkeit erhitzt sich bei einem Einschlag rasant schnell, das Wasser dehnt sich aus und der Baum zerreißt.

In der Station Luftdruck wird ein drei mal drei Meter großer offener Tubus mit einem kleinen 27 kg schweren Metallwürfel verglichen. Die Station geht der Frage nach, was den Luftdruck ausmacht. Er lastet auf unseren Schultern, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Interessiert konnten in den Luft-Würfel steigen und anschließend das 27 kg schwere Metallstück hochstemmen, dessen nahezu Gewicht exakt des Gewichtes des Kubus ist. Informiert wurde auch über die Begriffe „Tiefdruckgebiete“ und „Hochdruckgebiete“ sowie über die Funktion der Isobaren in der Wetterkarte.

Die Station Niederschlag stellt Wasserkreislauf, Wolkenbildung, Entstehung von Schneeflocken, Stauregen und Niederschlagsextreme dar.

Die Station Phänologie spiegelt den Lauf der Jahreszeiten wider. In einer phänologischen Uhr lassen sich an der Blütezeit bestimmter Pflanzen die Jahreszeiten ablesen. Die phänologische Uhr inmitten kreisförmig angelegter Beete ist eine lebendige Informationstafel im Wetterpark. Von der Uhr in der Mitte der Station weist ein Zeichenstrahl auf die jeweiligen Blüten im Außenkreis, sodass jeder die einzelnen Phasen selbst überprüfen kann.

An der Station Sonne spürt der Besucher an schönen Tagen die Temperaturunterschiede, indem er die mattschwarz gestrichene O