Es ist auch eine Art Altersdiskriminierung. Beim 9 EURO – Ticket hat es bereits begonnen. Erst nach massiven Protesten wurde der Verkauf dieses Tickets unabhängig von der online-Option möglich. Auch heute noch ist es für das Deutschlandticket immer noch schwierig Verkaufsstellen zu finden, die den Kauf ohne Nutzung von Internet und Smartphone erlauben. Außerdem führt das obligatorische Abonnement in vielen Fällen in eine Abo-Falle. Wird nämlich die rechtzeitige Kündigung übersehen, verlängern sich diese Tickets um einen weiteren Monat, was dann weitere 49 EURO kostet.
Es entsteht der Eindruck, dass mancherorts versucht wird, den Älteren die Mobilität zu erschweren, denn es gibt ein diskriminierendes Hindernis: Seit 1. Oktober verkauft die Bahn in Reisezentren und Reiseagenturen Sparpreis-Tickets nur noch unter Angebe der Handynummer oder E-Mail Adresse. Viele, insbesondere ältere Menschen, haben solche nicht vorzuweisen. Für sie ist es schwierig, solche zu erwerben bzw. viele werden hierdurch völlig von der Nutzung der Sparpreis-Tickets ausgeschlossen.
Es sind aber diese günstigen Sparpreise, die es der Rentnergeneration ermöglichen, mal öfter Kinder, Enkel, Verwandte oder Bekannte zu besuchen oder auch sonst mobil zu bleiben. Diese Sparpreise sind auch ein Beitrag, Vereinsamung älterer Menschen vorzubeugen.
Bemerkenswert ist auch die Begründung der Bahn, dass man Kunden mit dieser Maßnahme rechtzeitig über geänderte Abfahrtszeiten, Zugausfälle und Änderungen im Fahrplan informieren könnte. Was hier als „verbesserter Kundendienst“ verkauft werden soll, ist in Wirklichkeit die Verschleierung von Unzuverlässigkeit und Unvermögen der Bahn. Das ist ein Armutszeugnis.
Nein liebe Bahn, so nicht. Sorgt endlich vielmehr lieber wieder für Zuverlässigkeit und fahrplanmäßige Verbindungen, anstatt eure Kunden die Freude am Reisen zu nehmen und die Mobilität, insbesondere der Älteren, unnötig zu behindern.